Altenberg – Sage und Entwicklung
Die Sage vom Fündigwerden Altenbergs geht davon aus, dass einst ein Köhler beim Beräumen eines Meilers “berglauteres Zinn” fand. Dadurch wurde die berühmte Zinnerzlagerstätte von Altenberg unvermutet entdeckt. Tatsächlich jedoch geht die Gründung Altenbergs auf Bergleute zurück, die in den Bachläufen Flusssande auf wertvolle Mineralien durchgewaschen haben und so um 1440 die Altenberger Zinnerzlagerstätte fanden. Dieser spektakuläre Erzfund führte zu einem raschen Zuzug von Bergleuten und Grubenunternehmern aus der Umgebung.
In der Nähe der Erzlagerstätte entstand zunächst eine wilde und planlose Siedlung. Von Beginn an nahmen die sächsischen Landesherren lebhaften Anteil am Bergbau im Altenberger Gebiet. Am 19. November 1451 verlieh Herzog Friedrich von Sachsen den “Zinnern off dem Geisingsberg” das Stadtrecht und sicherte damit der noch jungen Siedlung besondere Rechte zu. 1491 erwarben die Landesherren das gesamte Bergbaugebiet und bildeten daraus 1502 das Amt Altenberg.
Erst ab 1489 wurde die Stadt “Altenberg” genannt. Sie entwickelte sich zur wichtigsten Bergstadt des Ost-Erzgebirges. Nur unterbrochen durch den verheerenden Zecheneinbruch (Entstehung des markanten Wahrzeichens – die Pinge) im Januar 1620 und die Kriegseinwirkungen des 30-jährigen Krieges stand der Zinnerzbergbau Altenbergs bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in stabiler ertragreicher Produktion.
Neben dem Bergbau entwickelten sich andere Erwerbszweige, wie die Zinngießerei, das Strohflechten, die Herstellung von Holzwaren, Strohblumen und Zündhölzern.Nur ein kurzzeitiges Aufblühen der Zinnerzproduktion während der Weltkriege sichert den Fortbestand des Altenberger Bergbaus in der Erzgebirgsregion.
Die Urlaubsregion im Erzgebirge
Der aufkommende Tourismus und die Entwicklung des Wintersports bewirkten zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine spürbare Belebung der Region im Erzgebirge.
Mit dem Ausbau der Verkehrswege und dem Anschluß an das Eisenbahnnetz im Jahr 1923 kamen immer mehr Erholungssuchende und Sportler nach Altenberg und machten damit den Fremdenverkehr zu einem wichtigen Wirtschaftszweig. Trotz großer Zerstörungen der Stadt während des zweiten Weltkriegs waren die Jahrzehnte nach Kriegsende geprägt durch einen modernen und leistungsfähigen Bergbau, der den Großteil des Zinnbedarfs der ostdeutschen Wirtschaft produzierte. 1991 wurde der Zinnerzbergbau aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.
Innerhalb kurzer Zeit hat sich die Stadt neu profiliert als ein herausragender Ort des Fremdenverkehrs und des Wintersports im Erzgebirge. Den Gästen der Stadt steht heute eine Vielzahl von touristischen Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten zur Verfügung. Das Stadtbild wird durch eine Reihe von markanten, gepflegten Denkmalen der Bergbau- und Ortsgeschichte bereichert.
Auch die Entwicklung des Kurwesens nahm seit den 50-er Jahren eine wichtige Stellung in der Stadt ein und erlebte mit dem Neubau eines modernen Kliniksanatoriums an den Galgenteichen einen ihrer Höhepunkte.
Mit der Prädikatisierung zum “Kneipp-Kurort” im Jahr 2004 können in Altenberg ambulante Vorsorgemaßnahmen (Kuren) durchgeführt werden. Das gut ausgebaute Terrainkurwegenetz sowie Wassertretbecken unterstützen eine erfolgreiche Kneipp-Therapie.
Rennschlitten- und Bobbahn und Biathlon
Weltmeisterschaften in Altenberg
Die Durchführung verschiedener Weltmeisterschaften im Biathlon, Rodeln, Bob und Skeleton sowie unzählige Europa- und Weltcup-Veranstaltungen auf der Rennschlitten- und Bobbahn führten die Bergstadt Altenberg zu großem internationalen Ansehen.